Geschosse & Munition

Geschosstypen

Das übermaßige Geschoss - wie es bei fast allen klassischen Bleigeschossen und auch bei einigen Monolitgeschossen Anwendung findet. Im Lauf drücken sich die Felder in den Geschossmantel bzw. in die Geschossbeschichtung und es kommt so zum Gasabschluss. Bei Bleigeschossen erlaubt der weiche Bleikern diese Deformation und bei monoliten Geschossen sind entweder Entlastungsrillen eingedreht oder es ist ein Gleitlack aufgetragen, der dann vom Laufprofil eingeschnitten wird.

Das untermaßige Geschoss - wie es z.B. von SAX produziert wird. Dabei ist das eigentliche Geschoss zu schlank für den Lauf. Der Gasabschluss findet hier durch übermaßige Führbänder statt. Der Vorteil dieser Konstruktion sind die geringeren Kräfte, die im Lauf wirken. Der Nachteil ist, dass die Geschosse empfindlicher auf ausgeschossenen oder nicht Masshaltige Läufe reagieren.   

Deformationsgeschoss - NORMA Ecostrike (übermaßig, mit Entlastungsrille hinten)

Man kann gut, die Feldeindrücke im Geschosskörper sehen , die die Nickelplattierung abgerieben haben.

Teilzerlegungsgeschoss - SAX KJG (untermaßig)

Man sieht schön, wie die Lauffelder die Führbänder abgerieben, aber den Geschosskörper dabei nicht berührt haben. 

Geschosskonstruktion

Bei jagdlichen Geschossen findet man meist zwei Arten von Geschosskonstruktionen.

  • Das Deformationsgeschoss - Das Geschoss pilzt im Ziel auf das doppelte oder sogar mehrfache des eigentlichen Geschossdurchmessers auf, gibt dabei aber keine Splitter ab. Es behält also nahe zu 100% des Geschossgewichtes.
  • Das Teilzerlegungsgeschoss - Das Geschoss pilzt anfänglich im Ziel auf und gibt dann vordefinierte Geschosssplitter im Wildkörper ab. Die Splitter führen zu Sekundärwunden an den inneren Organen und diese führen in der Folge zu einem schnelleren Verenden des Wildes.  

Geschossmaterial

  • Kupfer - gehört mit einer Dichte von 8920 kg/m³ zu den Schwermetallen. Zur Reinigung des Laufes werden Ammoniakhaltige Lösungsmittel benötigt.
  • Tombak - ist das klassische Außenmaterial für Bleigeschosse. Tombak ist eine Messingsorte mit einem Kupferanteil größer 67 %.
  • Messing - ist eine Kupferlegierung mit bis zu 40 % Zink. Messing kann auch Anteile von Blei enthalten. Dies tritt besonders bei Automatenmessing auf, da das Blei die Bearbeitungsqualität erheblich verbessert. Das Blei, das unedler ist als Messing löst sich bei der Deformation und Verwitterung recht einfach aus dem Materialverbund. Daher geben Messinggeschosse gerade am Anfang hohe Bleiwerte ab.

Es gibt zahlreiche Meinungen zu Geschossen und Kalibern. Darum möchte ich hier auf 2 Geschosskonstruktionen bzw. Munitionsarten eingehen, mit denen ich persönlich sehr gute Erfahrungen sammeln konnte:

  • Die bleifreien Kupfergeschosse von SAX, KJG & BCS
  • Das bleihaltige NORMA PH Geschoss. (Woodleigh)

SAX BCS - Teilzerlegungsgeschoss

Bei größeren Kalibern ist die Anfangsgeschwindigkeit der Geschosse schon sehr niedrig und nimmt nach dem Verlassen des Laufes weiterhin schnell ab, was das Prinzip, der Öffnung, der Hohlspitze durch den hydrodynamischen Staudruck zunehmend erschwert.

Nach mehreren Testläufen setze sich eine Konstruktion durch, die sich aus einer größeren 2-stufigen Hohlspitzbohrung mit Rille (Sollbruchstelle) sowie einer Kunststoffspitze zusammensetzt. Im Gegensatz zur ballistischen Kappe der KJG-SR Geschosse ist die Spitze der BCS Geschosse als Stopfen aus Vollmaterial ausgeführt, der sich im Durchmesser verjüngt und an die beiden Durchmesser der Hohlspitzbohrung anpasst. Beim Auftreffen bricht die Spitze nicht ab, wie beim KJG-SR Geschoss und legt die Hohlspitze frei, sondern wird tief in die Bohrung der BCS Geschosse hineingedrückt, wirkt dabei also als mechanischer Keil, der die Hohlspitze öffnet.Der Vorteil: Das Ansprechen der BCS Geschosse wird bei deutlich geringeren Auftreffgeschwindigkeiten zuverlässig garantiert! Ähnlich der KJG-SR Geschosse durchläuft das BCS Geschoss vor der Teilzerlegung eine Deformationsphase, die nach dem Eindringen ins Zielmedium in etwa eine Querschnittsverdoppelung im Bereich 3 - 12 cm verursacht. Diese positive Eigenschaft der Deformationsgeschosse bewirkt eine hohe Energieabgabe mit einer großen Schock- und Stoppwirkung.

Nach Erreichen der Bruchdehnungsgrenze der Speziallegierung werden im Bereich 12 - 25 cm wenige große wirkungsvolle Splitter abgegeben. Die hohe Masse der Splitter (ca. 20% der Geschossmasse) bewirkt eine sogenannte Splitterwucht, ähnlich einem inneren Schrotschuss. Dies bewirkt ebenfalls eine enorme Schock- und Stoppwirkung, die das Wild schnell und sicher zur Strecke bringt.

Nachdem die Teilzerlegung mit der Absonderung der Splitter nach ca. 25 cm Eindringtiefe abgeschlossen ist, verringert sich der Geschossquerschnitt wieder auf Kalibergröße und bildet ein absolut schulter- und richtungsstabiles Solid mit enormer Tiefenwirkung.

Auf der Büffeljagd wiesen alle vier Büffel einen Ausschuss auf, egal ob mit der Sax .450/400 N.E. 3" (18,3 g), der Sax 450 N.E. 3 1/4" (22,9 g) oder der Sax .470 N.E. (24,5 g). Kein Büffel legte eine Fluchtstrecke über 10 m zurück. Nachträgliche Beschüsse frontal auf das vorher abgetrennte Haupt ergaben einen kompletten Durchschuss der Schädelpartie unterhalb des Bosses sowie eines ca. 20 cm dicken dahinterliegenden Baumstammes.

Zum Nachweis der Wirkung auf Plainsgame wurde u. a. auch ein Impala auf ca. 75 m mit der Sax .450/400 N.E. 3" (18,3 g) erlegt. Hier zeigte sich, dass das Geschoss auch bei schwachem Wild sehr gut anspricht. Das Stück wurde leicht schräg stehend rechts hinter dem Blatt getroffen, der Ausschuss lag links auf dem Blatt. Das Stück zeichnete deutlich und lag nach ca. 20 m, wo es unmittelbar verendete. Die inneren Organe, besonders die Lunge waren großflächig zerstört. Die Wildbretentwertung war auf dem linken Blatt sehr gering, ansonsten Null!  

Quelle: SAX Munitions GmbH

Bei der Elefantenjagd mit frontalen Kopfschüssen durch starkes und sehr dichtes Gewebe sollten weiterhin klassische Vollmantelgeschosse Verwendung finden, da die Splitterabgabe hier nicht wirkt.

NORMA African PH
Deformations- & Vollmantelgeschoss

Norma hat sich mit Woodleigh zusammengetan, um die weltweit beste Munition für die Jagd auf gefährliches Wild anzubieten. Die Produktion der Norma PH-Munitionslinie beginnt mit den bekannten Norma-Messinghülsen, die für eine überragende Präzision bekannt sind. Diese hochwertigen Hülsen werden aus den besten verfügbaren Rohstoffen und unter Einhaltung exakter toleranzen hergestellt. Der Hülsenkopf wird geglüht, um den Hals weicher zu machen, einen Gasaustritt zu verhindern und eine maximale Haltbarkeit der Geschosse zu gewährleisten!

Ein offensichtliches Merkmal sind die vernickelten Hülsen. Diese werden verwendet, um die zuverlässigste Zuführung und den zuverlässigsten Auswurf aus Gewehren zu gewährleisten, deren Patronenlager zu heiß zum Anfassen oder voll mit dem unvermeidlichen afrikanischen Staub sind. Alle Norma PH-Hülsen werden sowohl vor als auch nach dem Laden von Hand geprüft, um die Präzision Schuss für Schuss sicherzustellen.

In den nächsten Schritten werden optimierte Pulverladungen, für eine maximale ballistische Leistung und die speziellen Woodleigh Geschosse zusammengeführt. Norma wählt Pulver und Zündhütchen sorgfältig aus, um die Abweichungen im Treffpunkt von Charge zu Charge so gering wie möglich zu halten. Das Ziel ist es, dass Sie eine Schachtel Norma PH irgendwo auf der Welt nehmen können und den gleichen Treffersitz haben wie bei der Schachtel, die Sie zu Hause verwenden.

Alle Komponenten werden unter den strengsten Standards der Branche sorgfältig geladen und präzise geprüft. So wird der korrekte Sitz des Geschosses und die Ausrichtung des Zündhütchens sichergestellt. Das Endergebnis? "Norma Professional Hunter Munition - die Wahl der Profis. "


Woodleigh Vollmantel Geschosse

sind die am stärksten konstruierten Vollmantelgeschosse auf dem Markt und verwenden einen doppelt so dicken Stahlmantel wie alle anderen Geschosse in der Branche. Hergestellt aus extra tiefgezogenem Stahl, ummantelt mit einer 90/10 Metalllegierung. (90% Kupfer: 10% Zink) Der Mantel ist an der Nase sehr dick (2,13mm), um zusätzliche Widerstandsfähigkeit beim Auftreffen zu erzeugen. Die Basis des Geschosses ist um 90 Grad eingezogen. Dies erzeugt eine doppelt so starke Basis, die den Kernverlust beim Aufprall zuverlässig verhindert.

Woodleigh Teilmantel Geschosse

werden aus einer 90/10 Metalllegierung (90% Kupfer: 10% Zink) mit einer Dicke von 1,6 mm hergestellt. Alle Mäntel werden im Tiefziehverfahren in mehreren Schritten produziert und sind innen speziell profiliert, um eine optimale Mantelwandkonizität zu erreichen. Dies verleiht ihnen die Eigenschaft eines zuverlässigen und kontrollierten Aufpilzens bei verschiedenen Aufprallgeschwindigkeiten.

Ein maximales Restgewicht wird durch das Verschmelzen des reinen Bleikerns mit dem Geschossmantel erreicht, daher der Name "Weldcore". Dies minimiert die Fragmentierung der Geschossspitze beim Aufpilzen, so dass eine tiefe Penetration zur schnellen und humanen Tötung erreicht wird.